Sa, 15.11.2014 Phoenix 15:00 Tauchfahrten: Tod im Morgengrauen Der Untergang der Szent Istvan So, 16.11.2014 Phoenix 09:00 Tauchfahrten: Tod im Morgengrauen Der Untergang der Szent Istvan Di, 18.11.2014 Phoenix 03:00 Tauchfahrten: Tod im Morgengrauen Der Untergang der Szent Istvan
"Das Schiff steht Kiel nach oben. Es gibt keinen Halt mehr. Wir werden hinuntergeschleudert und von den scharfen Muscheln, mit denen das Schiff bewachsen ist, schwer verwundet. Ich selbst konnte mich durch Schwimmen retten", so schildert Franz Dueller in seinem Bericht den Untergang der Szent Istvan.
Die dramatischen Bilder zu den Aufzeichnungen des Stabmaschinenwärters muss man sich nicht erst vorstellen. Es gibt sie wirklich. Denn der Todeskampf der Szent Istvan wurde von einem Kameramann aus sicherer Position gefilmt.
Mo, 01.06.2015 arte 17:30 Torpedos im Morgengrauen Das letzte Schlachtschiff des Kaisers
Die "SMS Szent István", im Januar 1914 im Hafen von Fiume vom Stapel gelaufen, ist eines von vier Großkampfschiffen der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine. Das Schiff gilt als Herzstück der k.u.k.-Flotte und liegt genau 937 Tage untätig im Kriegshafen von Pula, ehe es am 9. Juni 1918 gemeinsam mit dem Schwesternschiff "Tegetthoff" zu einer Großoffensive ausläuft. Es geht um den Angriff auf die Sperre von Otranto. Mit dieser Offensive hofft Österreich-Ungarn, die bedrohliche Kriegslage wenden zu können. Doch dazu kommt es nicht.
Am 10. Juni um 3.15 Uhr wird die "Szent István" von zwei Torpedos getroffen und versinkt in der Adria. Der Untergang des gigantischen Kampfschiffes ist die Folge einer dramatischen Kettenreaktion, die mit dem verspäteten Auslaufen des Schiffes ihren Anfang nimmt. Die geplante Feindfahrt sollte möglichst lange geheimbleiben, so vergisst man, die Hafensperre rechtzeitig zu öffnen. Ein Zwischenfall, der zu einer Stunde Verspätung führt. Um den Zeitverlust aufzuholen, wird die Fahrgeschwindigkeit erhöht. Die dadurch entstehende Rauchentwicklung, die auch auf feuchte Kohle zurückzuführen ist, verrät die Lage des Schiffes. Es wird von einem italienischen Torpedoboot entdeckt und torpediert.
Der erfolgreiche Schütze heißt Luigi Rizzo. Seine kühne Aktion vereitelt den Angriffsplan der k.u.k.-Flotte. Rizzo gilt seither in Italien als Nationalheld. Auf dem sinkenden Schiff wird ein anderer Mann, der Österreicher Franz Dueller, zum Helden. Der Unteroffizier ist Leiter der Maschinenmannschaft im achteren Kesselraum. Er und seine Mannschaft halten das Schiff fast drei Stunden über Wasser, so kann sich der Großteil der Besatzung retten.
Seither sind fast 100 Jahre vergangen. Valerie Herrnstein, Franz Duellers Tochter, weiß kaum etwas über die ruhmreiche Tat ihres Vaters. Sie fährt mit dem Filmteam in ihre Geburtsstadt Pula und stößt in der Marinebibliothek auf den Bericht ihres Vaters. Vor den Augen der betagten Dame läuft ein Film ab, die letzten Stunden Franz Duellers auf dem sinkenden Schiff. Die "Szent István" reißt nicht nur 89 Seeleute in den Tod. Ihr Untergang wird auch zum Symbol für das Ende der k.u.k.-Monarchie. Der letzte Kraftakt Österreich-Ungarns bleibt erfolglos und nur wenig später zerbricht das riesige Reich der Habsburger.
Über den Untergang des historisch bedeutsamen Schlachtschiffes "Szent István" kursieren bis heute wilde Spekulationen. Die entscheidende Frage ist jedoch ungeklärt: Wie war es möglich, dass zwei Torpedotreffer eine so verheerende Wirkung hatten? Hatte das modernste Schlachtschiff der k.u.k.-Kriegsmarine eine technische Schwachstelle? Lassen sich Konstruktionsmängel nachweisen?
Ein kroatisches Expertenteam taucht zum Wrack, um das Rätsel der "Szent István" endgültig zu lösen. Neben den schriftlichen Aufzeichnungen von Franz Dueller existieren auch einige Filmaufnahmen vom Todeskampf des mächtigen Schlachtschiffs, aufgenommen von einem Kameramann an Bord des Schwesterschiffes "Tegetthoff". Es sollten Jubelbilder werden, mit denen man den ersten Kriegseinsatz des neuen Kampfschiffs propagandistisch ausschlachten wollte, stattdessen entstand ein Dokument des Grauens.
Von diesen Originalaufnahmen existieren nur noch wenige Meter. Die dramatischen Augenblicke der Schiffstragödie werden in Spielszenen nachgezeichnet. Gedreht wurde auf historischen Schiffen in Rostock und Athen. Am 11. November vor 94 Jahren endete der Erste Weltkrieg durch den Waffenstillstand von Compiègne. Als einer der großen Kriege des 20. Jahrhunderts veränderte er die globale Weltordnung nachhaltig und wird heute von Historikern als die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet.
Film von Maria Magdalena Koller
Quelle: programm.ard.de
Wiederholungen und/oder andere Folgen dieser Reihe
10.06.2015 | 17:30 Uhr | arte Torpedos im Morgengrauen - Das letzte Schlachtschiff des Kaisers 19.06.2015 | 17:30 Uhr | arte Torpedos im Morgengrauen - Das letzte Schlachtschiff des Kaisers
SA 3. 8.2024 ORF3 21:05 Volle Kraft voraus - Die k. u. k. Kriegsmarine 50 min. SA 3. 8.2024 ORF3 22:45 Volle Kraft Voraus - Der Untergang der „Linz“ 50 min. SO 4. 8.2024 ORF3 23:50 Volle Kraft voraus - Die k. u. k. Kriegsmarine MO 5. 8.2024 ORF3 01:25 Volle Kraft Voraus - Der Untergang der „Linz“
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges verfügt Österreich-Ungarn über die siebtgrößte Kriegsmarine der Welt. In der Adria kreuzen Schlachtschiffe auf dem neuesten Stand der damaligen Technik. Verstärkt werden sie von U-Booten und Seeflugzeugen. Vier Jahre später ist der Krieg verloren und die Donaumonarchie Geschichte. Damit ist auch das Ende der k. u. k. Kriegsmarine besiegelt.Die Dokumentation „Die K.u.K. Kriegsmarine“ widmet sich der Geschichte Österreichs als Seemacht von ihren Anfängen bis zu ihrem Ende 1918. Obwohl Österreich bereits ab 1382 am Meer lag, verlief der Aufbau einer eigenen Flotte schleppend. Ausgerechnet Kaiser Franz Joseph I., der alles andere als ein Marine-Fan war, nahm das Heft in die Hand und entschloss sich im Revolutionsjahr 1848 dazu, eine schlagkräftige, loyale Marine aufzubauen.Nicht einmal 20 Jahre später feierte das Habsburgerreich mit Admiral Wilhelm von Tegetthoff seinen ersten Seehelden. 1866 schlug er die militärisch überlegenen Italiener bei Lissa und ging als Legende in die österreichische Militärgeschichte ein.Um die Welt gingen auch die Erfindungen, die in den Werften der k. u. k. Kriegsmarine entstanden. Josef Ressel erfand die Schiffsschraube, Dagobert Müller von Thomamüller das Luftkissenboot und Giovanni Biagio Luppis den Torpedo, eine der gefährlichsten Unterwasserwaffen. Durch die Dokumentation führt der TV-Produzent, Filmemacher und Marinefan Rudolf Klingohr. Er spricht mit Christian Ortner, dem Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums, und mit dem Autor Wilhelm Donko. In Wien besucht er Vereine, die sich bis heute mit der Geschichte der k. u. k. Kriegsmarine befassen. Außerdem fährt er nach Pula, wo sich ab 1857 der Hauptkriegshafen der k. u. k. Kriegsmarine befand. Ein Film von Rudolf Klingohr und Tanja Rogaunig
Regie: Rudolf Klingohr, Tanja Rogaunig SA 3. 8.2024 ORF3 22:45 Volle Kraft Voraus - Der Untergang der „Linz“ Der Nachmittag des 18. März 1918. Die Welt ist seit fast vier Jahren im Krieg. Im Verladehafen von Zelenika, in Montenegro, liegt der Dampfer „Linz“ vor Anker. Menschen aus allen Teilen der Monarchie drängen an Bord. Ihr Ziel: Durazzo, das heutige Durrës in Albanien. Kurz nach 6 Uhr abends läuft der zum k. u. k. Truppentransporter umfunktionierte Lloyd-Dampfer hoffnungslos überfüllt aus. Für viele an Bord ist es die erste Schifffahrt ihres Lebens. Für die meisten wird es die letzte bleiben.Mehr als tausend Menschen verloren nach einem Torpedotreffer am Josefitag ihr Leben - Militärs, Angehörige der Versorgungstruppen, Kriegsgefangene und Seeleute, Männer und Frauen. Fast ein Jahrhundert lang blieb ihr Schicksal im Dunkel der Geschichte.
Der Film „Tragödie in der Adria. Der Untergang der ‘Linz‘“ widmet sich dem größten Schiffsunglück der österreichischen Schifffahrtsgeschichte und zeichnet die tragischen Ereignisse an Bord der „Linz“ in der Nacht vom 18. auf den 19. März 1918 nach.
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